Chirurgie
Für viele Behandlungen bei Ihrem Tier ist eine Operation notwendig. Sei es aus prophylaktischer Sicht wie z.B. eine Kastration, um unerwünschten Nachwuchs zu verhindern, oder aus therapeutischer Sicht, um z.B. Verletzungen zu versorgen (Bißwunden, Autounfälle).
Auch in der Tumortherapie kommt der Chirurgie eine zentrale Bedeutung zu.
Sollte eine Operation anstehen, werden Sie ausführlich über das Ziel der OP, die Vorgehensweise sowie mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt. Eine präoperative Untersuchung Ihres Tieres zählt bei uns zur unabdingbaren Vorraussetzung und ist Selbstverständlichkeit.
Die präoperative Untersuchung umfasst eine gründliche klinische Untersuchung, Erfassen von Vorerkrankungen und bisher verabreichten Medikamenten, Bestimmung des Körpergewichts und in vielen Fällen auch eine Blutuntersuchung.
In einem vorbereitenden Gespräch erhalten Sie wertvolle Tipps, was es vor und besonders nach der OP Wichtiges zu beachten gibt. Spezielle Info-Broschüren stehen in der Praxis für Sie bereit.
Operationen werden nur im eigens dafür ausgestatteten OP durchgeführt. Alle dabei benötigten Instrumente und Materialien sind steril.
Bei uns stehen 3 moderne Verfahren zur Sterilisation zur Verfügung:
trockene Hitze bis 180 Grad Celsius
feuchte Hitze in Verbindung mit Überdruck (134 Grad Celsius bei 2 bar Überdruck) im Autoklaven
Gassterilisation mit Ethylenoxid für empfindliche Materialien wie Plastik, Gummi, technische Geräte, Schläuche, Folien etc.
Eine Narkose (Anästhesie) ist bei jeder Operation nötig. Ziel ist immer die vollständige Schmerz- und Bewusstseinsausschaltung und die vollständige Muskelentspannung.
Es gibt sehr verschiedene Arten der Narkose:
1. Sedierung
Eine Sedierung ist eine Beruhigung, wozu Ihrem Tier in aller Regel ein Medikament gespritzt wird. Sie wird für kleinere diagnostische oder therapeutishe Verrichtungen benötigt (z.B. das Entfernen von Fremdkörpern aus dem tieferen Gehörgang).
2. Lokalanästhesie
Sie spielt in der Tiermedizin nur eine untergeordnete Rolle, weil sie nur für sehr kleine Eingriffe geeignet ist, die oberflächlich auf der Haut liegen.
3. Allgemeinanästhesie
3.1 Injektionsnarkose
Die Injektionsnarkose ist einfach zu verabreichen, für kleinere und mittlere Eingriffe geeignet und kostengünstig. Sie hat einen Nachteil: sie ist eine nicht steuerbare Narkose.
3.2 Inhalationsnarkose
Die Inhalationsnarkose ist für mittlere bis größere Eingriffe geeignet. Der Patient wird mit einem Gasgemisch aus medizinischem Sauerstoff und dem Narkosemittel Isofluran beatmet. Auch in der Humanmedizin ist Isofluran das derzeit meisteingesetzte -weil sicherste- Narkosemittel.
Inhalationsnarkosen haben den entscheidendenVorteil, dass sie steuerbare Narkosen sind, d.h. die Narkosetiefe lässt sich nach Bedarf variieren. So werden ältere oder geschwächte Tiere geringere Konzentrationen des Narkosegases erhalten als junge oder trainierte Tiere.
Diese Form der Narkose wird in unserem OP routinemäßig angewandt. Sie erfordert einen etwas größeren technisch-apparativen Aufwand, ein umfangreicheres Know-How, daher entstehen auch höhere Kosten.
Die Inhalationsnarkose ist die derzeit beste, sicherste und für den Patienten schonendste Narkose.
Alle Narkosen werden von einem Anästhesisten geführt und überwacht. Von der Anästhesieeinleitung bis zum
Erwachen werden alle wesentlichen Parameter am Überwachungsmonitor angezeigt. Ein Pulsoxymeter zeigt permanent den Puls und die Sauerstoffsättigung des Blutes an.
Nach jeder OP verbleiben die Patienten für ca. 1-2 h, auf alle Fälle jedoch bis zum vollständigen Aufwachen in unserer Aufwachbox.